SINNblick April 2014

Meine SINNBlickrunde vom 27. April 2014 - 13:10 Uhr 

Ich liebe den Frühling!


es wird immer Grüner, und es riecht so stark nach Blüten


hier hat es die letze Zeit öfters geregnet. Auch das riecht man. Und das Wasser steht noch in vielen Pfützen.
Ach, und diesmal so überhaupt keine Stille. Nein, herrliche Waldklänge. Ich wollte ja eigentlich ein Video von diesem Vogelkonzert hochladen, ...geschafft hab ich´s nicht. Also müsst ihr eure Fantasie spielen lassen. Hört ihr´s?


Dann ein Kleeblatt-Meer im Wald entdeckt. Nachdem ich mich bei der Suche nach einem vierblättrigen verzettelt habe, fällt mir der Spruch ein: 
Nur wer das Glück nicht sucht, findet es. 


Dieser Wald-Rundgang ist der absolute Kontrast zu meinem derzeitigen Alltag. Die Behinderung von Niklas ist eng verstrickt mit vielen Telefonaten, noch mehr Papierkram und recherchieren. Manches davon klappt unter Tags - neben dem Alltag mit Anika - vieles kann ich allerdings nur Abends erledigen, wenn Ruhe eingekehrt ist.

Der neue Rolli ist noch immer nicht fertig. Beim Abholen des bestellten Therapiesessels war der passende Adapter nicht dabei (also umsonst 200 km mit Niklas gefahren). Gefaxte Verordnungen sind bei der Krankenkasse nicht angekommen, Pflegegelduntersuchung..... das übliche Chaos - jetzt gerade mal geballter.

Vor zwei Wochen war eine unglaublich engagierte und vor allem sympathische Therapeutin bei uns, die ab jetzt mit Niklas - nein, mit uns allen - Unterstützte Kommunikationsförderung macht. Dh ich bin hier grad viel am Symbol/Bildkarten laminieren, Kletten und Taster besprechen.... (klar, da erzählt euch der Niklas demnächst sicher genaues...)

Und wir überlegen, unser Bad barrierefrei umzubauen. Dabei können wir uns allerdings nicht nur auf "rollstuhlgerecht" konzentrieren.  Niklas muss immer gehoben werden (und das ist bei nassen 19 Kilos gar nicht mehr so einfach), kann nicht alleine auf einem herkömmlichen Duschstuhl sitzen oder sich danach gar selbst abtrocknen und anziehen. Beim Informieren über Patientenlifter und Pflegebadewannen überkommt mich zeitweise schon ein sehr mulmiges Gefühl. Hier mutiert das Kinder-Baden plötzlich zu einem Pflegeaufwand. Bis jetzt ist das alles machbar. Aber langsam ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, wie wir die Badetage auch für uns Eltern in den nächsten Jahren möglichst "komfortabel" und Rücken-schonend bewerkstelligen können. Im Moment geht es in erster Linie einmal um das Informieren, was für Möglichkeiten wir haben und dann natürlich auch um die Finanzierung einer solchen Ausstattung. Ich hoffe, auf der INTEGRA Messe finden wir gute Lösungsvorschläge. 

Beim Rundgang denke ich über all das nicht nach. Ich kann das wirklich unglaublich gut. Abschalten. Zumindest, wenn ich mich in Sicherheit wiegen kann, dass ich alleine bin :) 


dann auf dem Nachhauseweg noch über das Grundstück meiner Eltern....

... dort gibts seit zwei Tagen drei Zebu Rinder


und ich seh da auch schon unseren Salat wachsen.... in Mamas Hochbeet  :) 


Hier noch mein 12tel Blick vom April (immer von der selben Stelle aus)


noch mehr SINNBlicke findet ihr wie immer bei Anette bei Tabea gibts den 12tel Blick.  

Kommentare

  1. liebe tanja,
    ich finde es fein, dass du bei deinem sinnblick abschalten und ausblenden kannst!
    gerne würde ich einmal mit dem wirbelwind die jungen zebu-rinder deiner eltern besuchen ;)
    sei herzlichst gegrüßt
    dania

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  2. Nur kurz zur Duschsituation, wie es meine Eltern mit meinem Bruder gelöst haben. Mein Bruder bewohnt nur das EG im Haus, dieses ist Rollstuhlgängig. Das Badezimmer ist sehr klein und hat eine Schiebetüre. Im Badezimmer hat es eine Dusche, komplett ohne Rand. Lediglich der Boden ist ganz leicht abgeschrägt damit das Wasser ablaufen kann. Zum Duschen und auch für den Toilettengang (das was nicht in die Windel geht) hat mein Bruder einen Duschstuhl. Meine Mama entkleidet ihn auf seinem Bett, hebt ihn mit so einem Hebelifter auf den Duschstuhl, wickelt ihn in ein grosses Duschtuch ein und schiebt ihn dann die paar Meter ins Badezimmer, wo sie ihn dann ja nicht mehr heben muss. Nach dem duschen trocknet sie ihn ab und fährt wieder ins Schlafzimmer zurück. Das klappt also recht gut und die Sauerei hält sich in Grenzen sobald man ein wenig Übung hat.
    So, das war eine kleine Schilderung wie es bei meinen Eltern läuft. Mit diesem Hebeteil heben sie ihn auch vom Boden in den Rollstuhl oder vom Rollstuhl ins Bett. Er wird nicht mehr mit Körperkraft getragen, das geht schon lange nicht mehr. Und er ist "nur" etwa 60 kg schwer bei ca. 1.85 Grösse.
    Liebe Grüsse

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  3. Tanje, ein so schöner Post. Voller Grün und einer soooo natürlichen Sicht auf die Natur, auf die kleinsten Pflänzchen.
    Dann die Zeilen über all das was bürokratisch verlangt wird. Unmöglich ist das! Nichts geht einfach mal so. Wir haben es hier ja auch ... aber bei Euch ist das viel, viel mehr und es ärgert mich, dass die Alltage so vollgepackt werden müssen mit solchen Schreibereien etc. Es würde ganz bestimmt auch vereinfacht gehen.
    Die neue Therapie ist gut, da wird Euch viel Neues erwarten. Ein Schritt in die richtige Richtung.
    Und dann noch Roberts Lieblingstiere.
    Na, die wenn ich ihm zeige, dann beschliesst er wieder, dass er Euch treffen will. Und diesmal wird er dann gleich überlegen, ob er nicht sofort bleiben kann und IMMER im Kuhstall helfen wird! Das ist nun auch sein Berufswunsch. Er will mal Kühe haben und einen Traktor dazu. Und jeden Tag steht er um halb fünf auf und dann geht die Arbeit auch schon los ..... irgendwie weiss er genau von was er da redet!
    Nun wünsch ich Euch für die Messe die richtigen Tipps und dass Ihr es rausfindet was da das Beste und rückenschonenste wäre.
    liebe Grüsse
    Elisabeth

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  4. Ich glaub alle Eltern müssen aufpassen, dass sie sich Freiräume schaffen, so klein die auch sein mögen. Besonders wichtig ist es, dass ihr mal Luft bekommt - besonders schwer aber auch! Schön dass du schnell abschalten kannst!

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