Und wenn es besser wird?
Besser als du glaubst?
Und wenn es freier wird?
Freier sind wir auch
Und wenn es schöner wird?
Schöner als ich ahn?
Und wenn es anders wird?
Anders als geplant?
Kennt ihr das Lied von Rosenstolz? Ich habs kürzlich wieder gehört und es gibt Momente, die bringen mich ganz schnell wieder in vergangene Zeiten.
Niklas ist vor kurzem 18 Jahre alt geworden. Er ist mittlerweile zu einem selbstbewussten jungen Mann herangewachsen, der sich seine Fröhlichkeit und sein charmantes Grinsen bewahrt hat und nach wie vor meine Erdung ist, wenn er mich anstrahlt. 18 Jahre schon. Und wenn ich so zurückblicke: wir haben unglaublich viel miteinander geschafft. Schwere Zeiten überstanden und auch federleichte Momente erlebt. Ich bin mächtig stolz auf unseren Sohn! ..und ein klein bisschen auch auf uns.
Die Zeit um Niklas´ Geburtstag ist für mich immer ein Rückblick auf den schweren Start, den er hatte – den wir alle hatten. Heuer war es noch eine Spur stärker. Ich hatte damit richtig zu kämpfen.
18 Jahre ist für gefühlt Alle ein ganz besonderes Alter. Erwachsen-werden. Selbst-bestimmen. Unabhängig sein – oder es zumindest sein wollen... Ich bin ab dem Zeitpunkt des 18. Geburtstags der gesetzlicher Erwachsenenvertreter von unserem Sohn. Niklas kann nun ganz offiziell NICHT für sich selbst sorgen. Seit 18 Jahren stellen wir sicher, dass er pünktlich sein Essen bekommt. Beschließen für ihn, welche Therapien wir versuchen. Wir treffen die Entscheidung, welche Medikamente noch ausprobiert werden können. Wir bestimmen welchen Kinofilm er mit uns ansieht oder auch, ob wir das Risiko einer vorgeschlagenen Operation eingehen werden. Und wir sind rund um die Uhr für ihn da. Er braucht immer jemanden an seiner Seite. Daran wird sich nichts ändern. Und auch, wenn es mir völlig klar war – es schmerzt.
Natürlich versuchen wir das Leben unseres Sohns so selbstbestimmt wie möglich zu gestalten. Aber nicht alles kann Niklas begreifen oder spüren. Vieles ist zu komplex - zu weitgreifend. Niklas lebt im Jetzt – alles andere ist für ihn unwichtig.
Und genau das ist wahrscheinlich seine wertvollste Gabe. Im Jetzt leben. Dass das „Jetzt“ sich gut für ihn anfühlt - dafür sorgen wir. Diese Aufgabe ist nicht immer leicht. Die letzten Schulmonate sind für Niklas angebrochen. Zwölf Jahre lang war er in der selben Klasse. Kein Wechsel nach der Volksschule – kein Übertritt in eine andere Schulstruktur. Schule ist für ihn zu Hause. Der nächste Schritt wird der Eintritt in eine Tagesstruktur sein. Die Plätze bei uns sind mehr als rar. Wir haben etwas in Aussicht – und sind zuversichtlich, dass es für unseren Sohn gut passen wird. Das Loslassen ist schwer für mich. Für uns alle beginnt damit ein neuer Lebensabschnitt.
Mit dem Erwachsen-sein von Niklas und diesen Zeilen möchte ich die Blogeinträge abschließen. Dieser Abschluss fehlte hier noch. Irgendwann hat es sich nicht mehr richtig angefühlt, so viel Privates mit Allen zu teilen. Aber viele Jahre lang war dieser Blog für mich fast wie Therapie. Sorgen und auch Freuden hab ich hier mit euch geteilt und es haben sich viele wundervolle Verbindungen ergeben, die ich nicht missen möchte. Ich bekam jede Menge Nachrichten, die mich sehr berührt haben. Und auch wenn der Blog schon in die Jahre gekommen ist, ich lasse ihn offen zum Nachlesen. Zum Stöbern und Erinnern. Weil er Teil von uns ist.
Hier noch zwei Links:
Warum hat Niklas eigentlich eine Behinderung? erzählt von Tanja
Wie war das so für Michael?
Den Blog habe nur ich als Mama geschrieben - aber Michael hat hier einen Text selbst verfasst
Besser als du glaubst?
Und wenn es freier wird?
Freier sind wir auch
Und wenn es schöner wird?
Schöner als ich ahn?
Und wenn es anders wird?
Anders als geplant?
Kennt ihr das Lied von Rosenstolz? Ich habs kürzlich wieder gehört und es gibt Momente, die bringen mich ganz schnell wieder in vergangene Zeiten.
Niklas ist vor kurzem 18 Jahre alt geworden. Er ist mittlerweile zu einem selbstbewussten jungen Mann herangewachsen, der sich seine Fröhlichkeit und sein charmantes Grinsen bewahrt hat und nach wie vor meine Erdung ist, wenn er mich anstrahlt. 18 Jahre schon. Und wenn ich so zurückblicke: wir haben unglaublich viel miteinander geschafft. Schwere Zeiten überstanden und auch federleichte Momente erlebt. Ich bin mächtig stolz auf unseren Sohn! ..und ein klein bisschen auch auf uns.
Die Zeit um Niklas´ Geburtstag ist für mich immer ein Rückblick auf den schweren Start, den er hatte – den wir alle hatten. Heuer war es noch eine Spur stärker. Ich hatte damit richtig zu kämpfen.
18 Jahre ist für gefühlt Alle ein ganz besonderes Alter. Erwachsen-werden. Selbst-bestimmen. Unabhängig sein – oder es zumindest sein wollen... Ich bin ab dem Zeitpunkt des 18. Geburtstags der gesetzlicher Erwachsenenvertreter von unserem Sohn. Niklas kann nun ganz offiziell NICHT für sich selbst sorgen. Seit 18 Jahren stellen wir sicher, dass er pünktlich sein Essen bekommt. Beschließen für ihn, welche Therapien wir versuchen. Wir treffen die Entscheidung, welche Medikamente noch ausprobiert werden können. Wir bestimmen welchen Kinofilm er mit uns ansieht oder auch, ob wir das Risiko einer vorgeschlagenen Operation eingehen werden. Und wir sind rund um die Uhr für ihn da. Er braucht immer jemanden an seiner Seite. Daran wird sich nichts ändern. Und auch, wenn es mir völlig klar war – es schmerzt.
Natürlich versuchen wir das Leben unseres Sohns so selbstbestimmt wie möglich zu gestalten. Aber nicht alles kann Niklas begreifen oder spüren. Vieles ist zu komplex - zu weitgreifend. Niklas lebt im Jetzt – alles andere ist für ihn unwichtig.
Und genau das ist wahrscheinlich seine wertvollste Gabe. Im Jetzt leben. Dass das „Jetzt“ sich gut für ihn anfühlt - dafür sorgen wir. Diese Aufgabe ist nicht immer leicht. Die letzten Schulmonate sind für Niklas angebrochen. Zwölf Jahre lang war er in der selben Klasse. Kein Wechsel nach der Volksschule – kein Übertritt in eine andere Schulstruktur. Schule ist für ihn zu Hause. Der nächste Schritt wird der Eintritt in eine Tagesstruktur sein. Die Plätze bei uns sind mehr als rar. Wir haben etwas in Aussicht – und sind zuversichtlich, dass es für unseren Sohn gut passen wird. Das Loslassen ist schwer für mich. Für uns alle beginnt damit ein neuer Lebensabschnitt.
Mit dem Erwachsen-sein von Niklas und diesen Zeilen möchte ich die Blogeinträge abschließen. Dieser Abschluss fehlte hier noch. Irgendwann hat es sich nicht mehr richtig angefühlt, so viel Privates mit Allen zu teilen. Aber viele Jahre lang war dieser Blog für mich fast wie Therapie. Sorgen und auch Freuden hab ich hier mit euch geteilt und es haben sich viele wundervolle Verbindungen ergeben, die ich nicht missen möchte. Ich bekam jede Menge Nachrichten, die mich sehr berührt haben. Und auch wenn der Blog schon in die Jahre gekommen ist, ich lasse ihn offen zum Nachlesen. Zum Stöbern und Erinnern. Weil er Teil von uns ist.
Hier noch zwei Links:
Warum hat Niklas eigentlich eine Behinderung? erzählt von Tanja
Wie war das so für Michael?
Den Blog habe nur ich als Mama geschrieben - aber Michael hat hier einen Text selbst verfasst
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