Lernen fürs Leben

Nach fast drei Monaten Schule wird es mal endlich Zeit, dass ich mehr als nur am Rande von meinem Schülerdasein erzähle, oder?! Klar, erzähle ich euch was:

Das es mir in der Schule gefällt, steht außer Frage. Und auch das Busfahren find ich so richtig gut. Nur einmal hab ich bis jetzt gemotschkert im Bus. Das ist ein guter Schnitt für fast drei Monate - sagt die Mama :)

Aber was mache ich denn nun wirklich in der Schule? Das wird die Mama immer wieder gefragt. Lesen und Schreiben lernen in einer basalen Klasse wohl kaum. Nein, das nicht. Aber ich lerne trotzdem für MEIN Leben.

In meiner Klasse hat jeder Schüler einen individuellen Förderplan. Vieles machen wir gemeinsam. Manches in Kleingruppen - oder alleine.

Wir haben täglich einen gemeinsamen Sesselkreis. Besprechen den Tag, ziehen (per Karte) ein "Gegenüber" und lernen uns so untereinander besser kennen. Die Frau Lehrer spielt richtig gut Flöte und weil ich so charmant um Zugabe bitte, krieg ich öfters sogar ein extra Lied.
 
Mindestens zweimal die Woche sind wir im Turnsaal.  Wir fahren mit dem Mattenauto durch den Turnsaal. Bauen mit Stoffen ein großes Zelt, bewegen uns im "Straßenverkehr" oder ziehen uns an Seilen weiter. Das liebe ich! Außerdem steht viel somatisches Angebot am Programm -  Für mich heißt das: viele Materialen fühlen, be-greifen. Das brauche ich nach wie vor. Damit ich mich und meinen Körper besser spüren lerne.
 
Dazwischen gibt's Jause. Das wird auch richtig zelebriert. Und siehe da: das tut mir richtig gut! Ich helfe beim Auspacken mit und esse besser als je zuvor. Die Mama packt immer größere Kuchenstücke für mich ein und ich bring meistens nur die leere Jausenbox zurück. Mittlerweile bleib ich auch am Tisch sitzen und ergreife nicht sofort die Flucht mit Hilfe meines Rollis.
 
Tja, und dann haben wir noch jeden DI und FR Religion. Das findet Mama besonders schön. Ich bin mir da noch nicht so sicher.... In Religion geht´s in erster Linie um das Näherbringen von Bibelgeschichten, Feiertagen, Festen, und Bräuchen im Kirchenjahr. Auch in Religion wird sehr anschaulich gearbeitet. Es wird viel gesungen und mit Naturmaterialen gearbeitet.
 
Und wenn es einem von uns zu viel wird, dann gibt es tolle Möglichkeiten zum Rückzug. Sehr schnell habe ich die Wassersäule im Entspannungsraum lieben gelernt. Und so nebenbei den Radio im Zimmer bemerkt. Und noch schneller hab ich die Angela (meine Eingliederungshilfe) davon überzeugt, dass der Radio bitteschön ruhig was tun kann, während ich genieße :)
 
 
 
Ihr fragt euch jetzt sicher: und wie kann das die Niklas-Mama jetzt so genau wissen? Ganz einfach, ich bespreche mit meinen Eltern jeden Tag, was so in der Schule los war. Wie das geht?
 
In der Schule wird ein Tagebuch geführt. Dort steht drinnen, was ich so gemacht habe am Vormittag. Die Mama hat dazu Symbole vorbereitet und diese werden von Angela ins Buch geklebt. So kann ich auch gut Mitschauen.
 

 
Und am Montag erzähle ich natürlich immer über mein Wochenende. Ja, und das steht jetzt vor der Tür. Endlich! Denn so schön die Schule auch ist, ich bin am Freitag schon richtig geschlaucht von der Woche und brauche Ruhe. Und die werden wir uns hier sicher gönnen. Draußen ist es ohnehin nicht besonders einladend.....

Habt zwei erholsame Tage, oder ist bei euch mehr los?
 

Kommentare

  1. Nein, hier ist ein Pausen-Wochenende, draussen Schneeregen, nicht viel los bei uns.... wir gehen es ruhig an!
    Es hört sich gut an wie die Schule das macht. Da würde ich manchmal gerne "Mäuschen" spielen und so einen Schultag beobachten.
    liebe Grüsse
    Elisabeth

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  2. gut klingt das, sehr gut, lieber niklas!
    weiterhin freude in der schule und erholsame wochenenden mit viel gemeinsamem kuscheln!
    lieben gruß
    dania
    (ps: liebe tanja, wir sind für einen wirbelwindfreund auf der suche nach einer besonderen schule mit individuellem förderbedarf - magst du mir vielleicht schreiben, wo eure ist und wie sie heißt? krokodilina(punkt)dh(at)gmail(punkt)com
    alles liebe - d.)

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