mit Essen spielt man nicht!?

Am Dienstag gings für mich uns Mama nach Graz ins LKH. Und zwar zum Spielessen. Ja, das gibts: ich durfte dort einfach mit Essen spielen und mußte nix essen.
Aber am Besten ich fang ganz von vorne an:

Essen zählt ja wirklich nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Vor allem in der letzten Zeit ist Essen für mich eher ein notwendiges Übel. Ich esse noch immer nur pürrierte Sachen. Grad mal ab und zu ein Stücken Brot oder Kuchen - das wars auch schon. Ich meckere eigentlich schon, sobald Mama mit dem Essen kommt. Mein Gewicht hat sich seit mehr als einem Jahr nicht hinaufbewegt. Und weil diese Essenssituation meinen Eltern schon richtig zu schaffen macht, haben wir uns jetzt Hilfe geholt.

Wir sind von Prof. Dunitz-Scheer eingeladen worden, einmal zu einem Spieleessen zu kommen. Ich sags euch: das war lustig!!! Am Boden aufgebreitet nur Baumwolldecken und darauf viele Schüsseln, Becher, Teller mit Joghurt, Wurst, Pombären, Suppe, Kartoffelpürree, Saft, Soletti, Ketchup...... und dann hat´s geheißen: auf die Plätze fertig los! Kinder machen was sie wollen mit dem Essen. Ich hab mir das nicht zweimal sagen lassen und bin über Teller und Becher gekugelt, hab ab und zu mal in ein Knabbernossi gebissen und natürlich alles in Niklas-Marnier wieder weggeschmissen. Mama ist ganz unruhig am Rand gesessen und wollte jeden Becher, jede Schüssel vor mir retten - durfte aber nicht ;-)

Wie gut, das wir immer Ersatzkleidung mithaben. Das war diesmal mehr als notwendig. Fotos vom Gatschen kann ich euch keine zeigen - Mama war einfach zu baff - und hat das schlichtweg vergessen.
Das Ergebnis des Spieleessens: Prof. Dr. P. Scheer hat in der Zwischenzeit mit Mama gesprochen, mich beobachtet und gleich festgestellt: Interesse am Essen ist auf jeden Fall da und von Berührungsängsten überhaupt keine Spur. Seine Empfehlung: wir sollten doch für einen drei wöchigen Aufenthalt ins LKH Graz zur Esstherapie. Einen Versuch ist es allemal wert.

Denn im LKH Graz gibt es ein sehr bekanntes Sondenentwöhnungsprogramm bzw. eben eine Esstherapie in der Kinderpsychosomatik. In diesem Grazer Modell von Frau Prof. Dunitz-Scheer und Herrn Prof. Scheer geht es um lustvolles, selbstgesteuertes Essen. Man vertraut darauf, dass Kinder zu essen beginnen, wenn der Druck, Essen zu "sollen" oder zu "müssen" weggenommen wird. Das ganze natürlich unter guter ärztlicher Aufsicht. Die Erfolgsquote ist erstaunlich.

So und heute haben wir schon einen Termin für unseren Aufenthalt: ab 10. Oktober gehts los. Papa und Mama sind schon ganz neugierig, und könnens kaum abwarten. Ich lass es einfach auf mich zukommen. Obwohl: wenn es dort so eine Gatscherei jeden Tag gibt? warum eigentlich nicht?
Graz ich komme ;-)

Kommentare