Sehfrühförderung

Seit mehr als 1 1/2 Jahren kommt alle 14 Tage Irene Dienstl vom Verein Contrast zu mir. Der Verein Contrast bietet Frühförderung für sehbehinderte Kinder an. Die Sehfrühförderung hat mir von Anfang an richtig Spaß gemacht - obwohl es oft sehr anstrengend für mich ist. Und ich habe viel dadurch gelernt. Meine Sehfrühförderin Irene habe ich schnell ins Herz geschlossen und ich freue mich immer, wenn sie zu mir kommt.

Deshalb ist es an der Zeit, auch hier mal zu zeigen, was in so einer Sehfrühförderungsstunde gemacht wird: Irene macht ihren Job mit viel Freude und Liebe, das merkt man sofort, und sie läßt sich immer etwas Neues einfallen. Meine Proteste überhört sie komischerweise meistens und irgendwie schafft sie es immer wieder mich vom Mitmachen zu überzeugen.

Ich brauche sehr starke Kontraste - dann tue ich mich leichter beim Schauen. Anfgangs haben wir große Bilder mit ganz einfachen Mustern angeschaut, schwarz-weiß Dias geguckt, bunte Lichtfaserkabeln beobachtet oder mit Bausteinen auf der Light Box gespielt.

Mama hat immer wieder wertvolle Tips von Irene bekommen und versucht diese umzusezten. Einer davon war mein Stammplatz im Wohnzimmer. Mittlerweile kugle ich im Haus herum, und denke nicht einmal mehr daran auf einem Platz liegen zu bleiben :-) Außerdem bekomme ich immer wieder Dinge geborgt, mit denen ich eine zeitlang spielen/üben darf. Das ist aber lange nicht alles. Wir machen noch viele andere Dinge:

Wir gatschen mit Kartoffelteig, lassen Gries durch einen Trichter rieseln (da schaue ich sogar ganz gespannt hin!), ich sitze in einem kleinen Körberl gefüllt mit bunten Bällen und schmeise diese immer wieder raus, wir bauen Türme mit großen Bausteinen, greifen taktile Scheiben an, mein Gesicht wird mit einem kleinen Massagegerät wachgekitzelt, ich trommele auf einem Spiegel Tamburin,....


Und letztens hat Irene einen ganz tollen Stofftunnel mitgenommen. Der war nur schwarz-weiß und ich war ganz fasziniert, wie toll das Innen aussieht. Dann haben wir noch einen Ball durchrollen lassen. Das war echt lustig!

Mama hat leider auch nur Fotos davon gesehen. Denn meine Sehförderstunde hab ich in den letzten Monaten immer bei Oma, weil Mama an diesem Tag arbeiten geht. Oma und Irene erzählen dann immer, wie brav ich wieder mitgemacht habe. Obwohl Mama weiß, dass ich mittlerweile auch ein kleiner Sturschädel sein kann, wird sie den beiden wohl glauben müssen. Und alles müssen wir ja nicht verraten....

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